Weibliche Sexualität

In Griechenland (um 160 v. Chr.) glaubte man, dass die Klitoris eine umgekehrte Form des Penis sei. Deshalb galten Frauen als „gescheiterte“ Körper – wir seien „Männer mit kaputten Körpern“.
1486 wurden dann Regeln aufgestellt, um Frauen zu töten, die als „Hexen“ galten. Jede Frau, die die damalige Gesellschaft und damit das Patriarchat zu sehr störte, wurde als „Hexe“ verurteilt. Das bedeutete als Höchststrafe den Tod, aber auch Folterungen und Demütigungen aller Art – je nachdem, „wie hexenhaft“ diese Frau war“.
Um zu testen, wie „hexenhaft“ eine Frau war, mussten Männer ihre Klitoris reiben, und wenn sie sich dabei erigierte, galt sie als „Nippel des Teufels“.

Sie wollten die Frauen von ihrer Aufmüpfigkeit „heilen“, indem sie die Klitoris abschnitten, denn sie galt als Quelle der weiblichen Lust und war als solche etwas Dämonisches – eine Krankheit wie die sogenannte „Hysterie“.
Man behauptete, der klitorale Orgasmus sei „unreif“ und kindisch, obwohl rund 80 % der Frauen die Stimulation der Klitoris benötigen, um zum Orgasmus zu kommen.
Die Klitoris wurde aus den Wissenschaftsbüchern gestrichen, und ihre vollständige Anatomie war bis 1998 kaum bekannt.
Die Klitoris steht für die sexuelle Lust der Frau – ein Lustempfinden, das sie nicht haben sollte. Etwas, wofür Frauen auch heute noch bestraft werden.